Projektinitiierung, Entwicklung und Realisation
Die Solaringenieurfirma energiebüro® (Zürich)
hat im Rahmen der 4. Ausschreibungsrunde der Solarstrombörse des ewz
und Swiss Mountain Power im Jahre 2000 das Projekt Fassaden-Solarstromanlage
SLF Weissfluhjoch initiiert. Zusammen mit dem SLF Davos, Bauten Forschungsanstalten
(BaFA, Dübendorf) und dem Architekturbüro Brügger (Davos)
ist das Projekt im 2001 und Frühjahr 2002 bis hin zur Realisation
entwickelt worden. Neben der technischen Machbarkeit und der ansprechenden
architektonischen Integration der Fassadenanlage sind verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten
aufgezeigt worden, womit die Eidgenössische Forschungsanstalt WSL
Birmensdorf, zu der das SLF gehört, als Investor für die Realisation
des Projektes im Herbst 2002 gewonnen werden konnte.
Holzfassadensanieung
Im Sommer 2002 wurden die sanierungsbedürftigten
Fassadeneleinente im 2. Ober- sowie im Dachgeschoss erneuert. Die Fassade
wurde schichtweise bis auf die Tragkonstruktion von aussen abgehaut, neu
wärmegedämmt und durch eine hinterlütete Rolzfassade aus
Lärchenholz ersetzt. Die Lebensdauer der renovierten Fassade ist auf
50 Jahre ausgelegt.
Solarstromanlage
An der sanierten Fassade des Gebäudes ist eine
Solarstromanlage installiert, 55 Solarmodule mit 70m2 Solarzellenfläche
sind vorgehangt. Die Solarzellen reagieren auf Licht und Sonnenstrahlen
und produzieren elektrischen Strom. Jedes Modul leistet mit seinen 48 Solarzellen
maximal 167 W elektrische Leistung. Total ist eine Leistung von maximal
9,35 kWp installiert. Der erwartete Energieertrag betrligt 10.000 kWh/jahr,
was dem durchschnittlichen Stromverbrauch von vier schweizerischen vierköpfigen
Familienhaushalten entspricht. Die Bauherrschaft, die Eidgenössische
Forschungsanstalt WSL, speist als Betreiberin der Anlage den gewonnenen
Strom ins öffentliche Netz des Elektrizitätswerks Davos (EWD)
im Rahmen der Solarstrombörse des Elektrizitätswerks Zürich
(ewz) und Swiss Mountain Power ein.
Im Eingangsbereich des SLF-Gebäudes in Davos-Dorf
ist ein Informationsbildschirm geplant, welcher die BesucherInnnen und
MitarbeiterInnen laufend über die aktuellen Daten der FassadenSolarstromanlage
auf dem Gipfel Weissfluhjoch informien und !über die produzierte
Energie Auskunft gibt.
Sanierung und Solarenergie -Nutzung von Synergien
Ursprünglich war eine Komplettintegration der
Solarstromanlage in die Fassade geplant, wobei die Solarmodule die hussere
Fassadenhaut (wind-/wasserdicht) gebildet hätten. Die exponierte Lage
des Institutes und die damit verbundenen Witterungsbedingungen verunmöglichten
aus technischen Gründen eine komplette Fassadenintegration im Rahmen
der ausgeführten Fassadensanierung. Deshalb sind die Solarmodule kaum
merklich der Fassade vorgehängt worden. Synergien konnten beim Bauablauf
und bei der Baustelleneinrichtung genutzt werden.
Idealer Standort
Die Fassade des SLF-Gebäudes auf dem Weissfluhjoch
eignet sich auf Grund der Bauart, Ausrichtung und der Witterungsbedingungen
gut für den Bau einer FassadenSolarstromanlage. Hohe Sonneneinstrahlung,
Schneereflexion (Albedo), tiefe Umgebungstemperaturen und Schneeunabhängigkeit
(durch die Montage der Module an die Fassade) im Winter ermöglichen
Spitzenleistungen. Vertikale Fassaden-Solarstromanlagen im Mittelland produzieren
30 Prozent weniger Ertrag als konventionell aufgeständerte Solarstromanlagen
- die Fassaden-Solarstromanlage auf dem Weissfluhjoch im Vergleich
jedoch 30 Prozent mehr!
Der ideale Standort weist nicht nur Vorteile auf.
Ansprüche an die mechanische Belastbarkeit der Solarmodule und an
die Unterkonstruktion sind enorm, unter anderem infolge von zu erwartenden
Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h und starken Schneeverwehungen.
Kontaktadresse
energiebüro
Limmastrasse 230
8005 Zürich
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