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IX/  Erste kommerzielle 3MW-Windkraftanlagen
Zusammenfassung:
    Die erste Windenergieanlage über 3 MW für kommerziellen Einsatz ist eine 3,6-MW-Anlage, entwickelt von GE Wind Energy, einem Geschäftsbereich von GE Power Systems. Realisiert wurde der erfolgreiche Schritt in die Multi-Megawatt-Klasse mit der Inbetriebnahme des in Castilla la Mancha, Spanien, errichteten Prototyps, der an das Energieversorgungsnetz von Iberdrola angeschlossen wurde. Nach diversen Testläufen produzierte diese Anlage bereits weniger als einen Monat später Nennleistung.

Speziell für den Offshore-Einsatz
    Die 3,6-MW-Anlage ist die erste Windkraftanlage, die speziell für den Offshore-Bereich, also die Nutzung in küstennahen Gebieten oder auf hoher See, konzipiert wurde. Aus diesem Grund wurde das rund 230 Kilometer südöstlich von Madrid gelegene Castilla la Mancha für die Errichtung des Prototyps der 3,6 MW ausgewählt, da die Windverhältnisse in dieser Region ähnlich denen von Offshore-Standorten sind.
    «Die neue 3,6-MW-Anlage repräsentiert die derzeit fortschrittlichste Windkraftanlagen-Technologie weltweit. Mit ihrer  patentierten  Leistungsregelung, dem drehzahlvariablen Rotor und ihrer Optimierung für den Offshore-Einsatz setzt sie neue Massstäbe hinsichtlich Kosteneffizienz und Betriebssicherheit und erleichtert sowohl Errichtung als auch Wartung an entlegenen Offshore-Standorten», erklärt Steve Zwolinski, President & CEO GE Wind Energy. Nach erfolgreichem Abschluss der Test-phase wird die neue Windenergieanlage voraussichtlich ab 2004 weltweit verfügbar sein.

Hohe Windgeschwindigkeiten
    Basierend auf dem technologisch bewährten Konzept der Megawattklasse, die weitweit bereits mehr als 1150-mal errichtet wurde, wurde die 3,6-MW-Anlage speziell für Standorte mit hohen Windgeschwindigkeiten entwickelt. Mit einer erhöhten Generatorleistung, einem Rotordurchmesser von 104 m und einer Rotorfläche von 8495 m2 ist diese Windenergieanlage ideal geeignet für Offshore-Standorte weltweit. Neben dem aufgelösten Antriebsstrang, der Drehzahlvariabilität (8,5 bis 15,3 U/min), den pitch-regulierten Rotorblättern und einem doppelt gespeisten Asynchron-Generator wurde auch die patentierte Leistungsregelung integriert, die die Netzeinspeisung verbessert, indem Spannungsschwankungen minimiert und damit die Zuverlässigkeit des gesamten Systems verbessert wird. Um die Stromerzeugungskosten niedrig zu halten, wurde eine Reihe weiterer technischer Innovationen eingebaut: neue Rotorblätter, ein  verbessertes Getriebekonzept und besondere Anpassungen der maschinenbaulichen Struktur zur Aufnahme der Lasten und zur Optimierung der Montage-, Transport- und Wartungslogistik.

Nabenhöhe 100 Meter
    Der Prototyp hat eine Nabenhöhe von 100 Metern. Die Offshore-Ausführung ist aufgrund der besonders ertragreichen Winde über dem Meer für eine Nabenhöhe von 75 Metern konzipiert.
    Alle sensiblen elektrischen Komponenten  wie  Steuerung,  Umrichter, Schaltanlagen und Transformator sind in einem Container direkt unterhalb des Maschinenhauses untergebracht. Dies erleichtert nicht nur den Zugang bei Wartungsarbeiten, sondern bietet auch umfassenden Schutz vor Korrosion.
    Der spanische Prototyp wird derzeit umfangreichen Tests unterzogen. Nach Abschluss dieser Testphase wird die Anlage in Salzbergen, Niedersachsen, und für amerikanische Anwendungen in den USA gefertigt.

Kontaktadresse
GE Power Systems
Carsten Barth
Holsterfeld 16
D-48499 Salzbergen


Bulletin des électriciens