Boom der Windenergie in Europa
(Zusammenfassung)
    Ende 2001 waren weltweit rund 24 000 MW Windkrattanlagen installiert.1 Deren Elektrizitätsproduktion entspricht (bei 1500 Voil­Iaststunden) etwa 2/3 des Gesamtstromverbrauchs der Schweiz (rund 36 000 GWh). Knapp 75% der Windenergiekapazität ist in den europäischen La ndern errichtet; europä.ische Firmen sind denn auch hauptsä.chlich arn heutigen windenergieboom betei-Iigt. Mit Wachstumsraten Von über 30% jährlich wird die Energie­erzeugung aus Windenergie zu einem ernst zu nehmenden Faktor im Strommarkt und kann ais ein Musterbeispiel von nachhaltiger Entwicklung gelten. Alleine in Deutschland sind fl der Branche rund 35 000 Personen beschättigt.
Boom de lÌénergie éolienne en Europe
(Résumé)
 
   A la fin 2001, les éoliennes installées dans le monde entier représentaient une puissance dÌenviron 24.000 MW. Leur production dÌélectricité correspond (pour 1500h de pleine charge) aux 2/3 de la consommation globale dÌélectricité de la Suisse (environ 36.000 GWh). Environ 75% de la capacité dÌénergie éolienne se trouvent dans les pays européens. Les entreprises européennes sont donc essentiellement impliqueées dans lÌexpansion ectuelle de lÌénergie éolienne. Etant donné que son taux dÌaugmentation sÌélève à plus de 30% par année, la production dÌénergie éolienne est un facteur à prendre au sérieux sur le marché de lÌélectricité. Elle peut être considérée comme un exemple en matière de développement durable : rien quÌen Allemagne, environ 35.000 personnes sont actives dans la branche.
Robert Horbaty

Windenergie in der Schweiz

    Die installierte Leistung der Windkraftanlagen in der Schweiz hat im Jahr 2001 um 60% zugenommen, vor allem aufgrund des Ausbaus des Windparks der Juvent SA auf dem Mont-Crosin um zwei Anlagen mit einer Leistung von je 850 kW. Insgesamt sind 18 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 4,5 MW in Betrieb. Damit werden heute bei uns jahrlich rund 5 GWh Windstrom produziert.
    Die Schweizerische Windenergievereinigung «Suisse Eole» - seit dem 28. No­vember 2001 ein offizieller Partner von EnergieSchweiz - erreichte eine vertiefte politische Unterstützung der Anliegen der Windenergie. In einer Medienmitteilung äusserte sich das UVEK, mit den Ämtern Buwal, BFE und ARE, zu konkreten Zielen. So sollen bis ins Jahr 2010 rund 50 bis l00 GWh Windstrom erzeugt werden, unter Berücksichtigung von Aspekten des Landschaftsschutzes.
    Sowohl Offshore-Anlagen als auch Anlagen im Gebirge müssen aufgrund der eingeschrankten Zufahrtsmöglichkeiten und den harschen klimatischen Bedingun­gen eine sehr hohe Verfügbarkeit aufweisen. Dies eröffnet Marktchancen für die teure, aber qualitativ hoch stehende schweizerische Elektro- und Messapparate­branche. Die Windenergie entwickelt sich heute in einem Bereich, welcher als Kemgeschäft der schweizerischen Elektro- und Maschinenindustrie bezeichnet werden kann:
- ABB Energie Services ist Systemlieferant der 800-kW-Windkraftanlage auf dem Gütsch bei Andermatt.
- Bartholdi AG in Koblenz produziert Permanentmagnet-Generatoren für Wind­kraftanlagen im Leistungsbereich > 1 MW.
- IDS im Technopark in Zúrich stellt Leistungselektronik fúr Windkraftanlagen bis 2,5 MW Leistung her.
    Aber auch planerisches Know-how von Schweizer Firmen ist zunehmend auch ausserhalb unserer Landesgrenzen gefragt, gerade für Standortevaluationen in komplexen Terrain:
- NEK Umwelttechnik AG aus Zürich plant in Italien, Spanien und Brasilien Windparks mit einer Gesamtleistung von über 1000 MW.
- Meteotest in Beru ist führend in Windressourcenabklärungen und -modellie­rungen in schwierigem Gelände. Auch deren Know-how ist weltweit gefragt.
- Interwind Ltd. in Zürich bearbeitet eine Vielzahl von Windparks in der Türkei.
Finanzierungs- und Versicherungsinstitute aus der Schweiz sind heute weltweit im Bereich Windenergie engagiert.